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Jonathan Ive kritisiert Motorola Design – zu unrecht?

Apple Watch

Das Moto X kann man als Kunde in verschiedenen Farb- und Materialvarianten zusammenstellen. Jonathan Ive hat in einem Interview erklärt, er halte das für eine Kapitulation des Design-Teams.

Nun ja… Apple bietet selbst mehr Variationen an. Früher gab es genau ein iPhone-Modell, das war schwarz. Dann kam ein weißes als Alternative dazu. Inzwischen kann man wählen aus Dunkelgrau/Schwarz, Silbrig/Weiß und Champagner-Golden/Weiß.

Bei Moto gibt es eben verschiedene Kombinationen aus Material und Farbe. Wie in der Automobilbranche kann der Käufer sich das Produkt individualisieren. Das ist doch toll?
…und hat Apple bei der Watch nicht geprahlt – war es nicht sogar Ive selbst – dass man mit zwei Größen, drei Produktreihen, verschiedenen Farben und diversen Armbändern auf Millionen von Kombinationen käme? wink
Fazit: Alles nur Marketing-Blahblah um in den Medien zu bleiben. Hat ja auch geklappt.

1 Kommentar zu “Jonathan Ive kritisiert Motorola Design – zu unrecht?

  1. Peter Brülls

    Nun, erst mal die Korrektur der Übersetzung. Im „New Yorker“ steht „And I believe that’s abdicating your responsibility as a designer.”

    Das lässt sich nicht als „Kapitulation des Design-Teams“ übersetzen, denn Kapitulation hat grundsätzlich eine Verbindung zu Versagen und Aufgeben. „Abdicate“ ist aber abdanken/entsagen – der Designer legt seine Verantwortung nieder. Aus welchen Gründen auch immer.

    Vorab: Ich gehe nicht komplett konform mit Ive. Wie Du schon schriebst: Manche Leute schätzen das Individualisieren von Autos (Ich persönlich halte es für eine ermüdende Klickerei, Scheinfreiheit, die nur dazu dient, Preisvergleiche zu erschweren.) und deren Wünsche zu bedienen ist völlig okay.

    An anderer Stelle betont er ja auch, dass die Apple Watch sehr individuell sein soll und daher „customizable“ sein soll.

    Allerdings bezieht sich das nur zum Teil auf die Hardware. Da gibt es 2 Größen, 6 Gehäusevarianten und 6 Armbandtypen, wobei einer davon in diversen Farben daherkommt. Realistisch betrachtet sind die aber nicht frei kombinierbar, weil je nach den 6 Gehäusevarianten nur wenige Armbänder in Frage kommen.

    Nicht umsonst spricht Apple auf der Website von „FIND YOUR STYLE IN THREE DISTINCTIVE COLLECTIONS“. Da es sich auch um ein Accessoire handelt, gibt es mehr Kombinationen als beim iPhone, aber prinzipiell kriegt man eine Auswahl, die Designer zusammengestellt haben. Sagen sie ja auch noch mal ganz klar: „So we designed Apple Watch to reflect a wide range of stylistic preferences. And we’ve curated three distinctive collections to help you find the watch that’s right for you.“

    Das Unterscheidet es von der Moto X, bei dem der Kunde ein „mach mal“ hingestellt kriegt. Was in meinen Augen eher Baumarktcharme hat, aber das ist eben Geschmackssache.

    Springender Punkt ist aber, dass es tatsächlich unterschiedliche Herangehensweisen sind und es daher hier keine Doppelmoral gibt, auch wenn es auf den ersten Blick so wirken mag.

    Die „Millionen“ bei der Apple Watch bezieht sich übrigens nicht auf die Hardware, sondern das, was auf de Display passiert: „A device you wear is unlike one you put in your bag or pocket, because it makes a bigger statement about your personal style. So Apple Watch faces are designed to be extensively customizable, from how they look to what they do. When you combine all the possible options, there are virtually endless ways to make Apple Watch your own.“

    Wobei wir dann hier tatsächlich auch im Bereich „Mach mal“ sind, denn es gibt auch Variante, in der die Komplikationen frei wählbar sind, sich der Benutzer also selbst seine Uhr zusammenstellt. Ich bin aber geneigt, das aus der „Abdicating“-Diskussion rauszunehmen, da das keine endgültigen Entscheidungen sind und, ganz wichtig, diverse „Uhren“ durchgestaltet wurden. Es liegt in der Natur von Software, dass man die tauschen kann.

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