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Philips Hue Teil 3 – Motion, App-Nachlässigkeiten und alternative App

Das Hue-Starter-Kit war bestellt, die ersten Lampen installiert und über die Hue-App konfiguriert und automatisiert. Schnell war klar, dass es ohne weiteres Zubehör nicht wirklich spaßig wird smile

Also ging es weiter: Zusätzliche Schalter, Bewegungsmelder und ich stieß auf weitere Beschränkungen durch die Hue-App, die ich mit einer alternativen Software lösen konnte: iConnectHue!

Aufrüsten

Im Starter-Kit war nur ein Dimmer, im Schlafzimmer hatte ich aber zwei Hue-Lampen die ich natürlich auch getrennt ansteuern wollte. Die Lösung lag auf der Hand:

Zweiter Hue-Switch

Schnell besorgte ich den zweiten Dimmer für mein Nachtlicht. Die Einbindung ins System war extrem einfach: Kunststoffstreifen ziehen damit die Batterie im Dimmer aktiv wird, in der Hue-App neue Geräte suchen lassen, fertig. Nun konnte ich den Dimmer so einrichten, dass ich damit nur das Nachtlicht schaltete, der Dimmer an der Schlafzimmertür kümmerte sich weiterhin um beide Lampen.

Philips Hue Switch

So konnte ich nun an der Schlafzimmertür beide Lampen ein- und ausschalten und verschiedene Szenen durchschalten. Abends im Bett konnte ich mit dem zweiten Switch nur das Nachtlicht schalten und dimmen. Schon ganz gut aber nicht perfekt: Wenn das Schlafzimmerlicht noch an war, wie könnte ich dieses dann vom Nachtlicht aus ausschalten? Ich verschob die Details auf später smile

Hue-Motion – Bewegungssensor

Neugierig bestellte ich noch einen Bewegungsmelder von Philips Hue und stellte ihn auf die Türzarge mit Blick in den Raum. Praktisch – Kommt man ins Zimmer, geht das Licht an. Findet einige Minuten keine Bewegung statt, geht es wieder aus.

Philips Hue Motion – Bewegungssensor

Bonus: Zu verschiedenen Uhrzeiten werden verschiedene Szenen geschaltet. So ist das Licht Morgens heller und kühler um wach zu werden und sich anzuziehen. Ab Nachmittag ist es ein typisch warmweißes Licht und Abends ein gedimmtes, sehr warmes Licht. Toll…

…im Prinzip jedenfalls…

Bewegungsmelder App-Nachlässigkeiten und Alternativen

Die Hue-App ist relativ eingeschränkt was die Programmierung der Beleuchtung betrifft und mit dem Bewegungsmelder fällt dies besonders auf.

Habe ich selbst über den Switch eine Szene geschaltet, wird diese vom Bewegungsmelder überschrieben – aus einem gemütlichen Licht wird bei Bewegung wieder ein kühles, wenn dies der Standard für den Melder zu der Uhrzeit war. Und: Obwohl ich zuvor manuell das Licht geschaltet hatte, sorgte der Bewegungsmelder nach ein paar Minuten der Ruhe dafür, dass das Licht ausgeschaltet wurde. Blöd, wenn man sich ein Lese-Licht eingestellt hat und sich dann nicht mehr bewegt, weil man ja liest.

Meine einfache Anforderung, bzw. meine Logik: Wenn ich etwas manuell schalte oder ändere, soll der Bewegungsmelder daran nichts mehr ändern.

  1. Ich habe noch vor dem Bewegungsmelder eine Szene per Switch geschaltet? Dann soll diese durch den Bewegungsmelder nicht geändert werden und die Lichter sollen auch nicht ausgeschaltet werden.
  2. Der Bewegungsmelder hat das Licht aktiviert und ich ändere die Szene dann manuell über einen Switch? Dann soll diese Szene aktiv bleiben und nicht automatisch ausgeschaltet werden.

Das funktioniert mit der Hue-App so nicht. Also suchte ich eine Alternative und fand sie.

Wer jetzt einwendet, dass es in der Hue-App den Lab-Bereich mit experimentellen Rezepten gibt – Ich schreibe in einem späteren Teil warum dies keine Lösung für mich darstellte.

IConnectHue App

Link zum Anbieter – Ich beschreibe nicht alles im Detail, da könnte man vermutlich Bücher mit füllen. Nur so viel: Meine Anforderungen, die ich oben schilderte, ließen sich damit umsetzen

  • Die Lösung für Punkt 1: Optional schaltet der Bewegungsmelder nur, wenn alle Lichter des Raums aus sind. Aktiviere ich also Lichter noch vor dem Bewegungsmelder, lässt dieser meine Einstellungen in Ruhe. Super!
  • Die Lösung für Punkt 2: Beim Switch können für jede Taste, im Gegensatz zur Hue-App, mehrere(!) Aktionen konfiguriert werden. Eine mögliche Aktion ist die Unterbrechung eines Motion-Sensors. Eine Taste kann also eine Szene schalten oder dimmen und zusätzlich(!) einen laufenden “keine Bewegung”-Timer abbrechen. Somit schaltet der Bewegungsmelder keine Lichter mehr aus, wenn ich diese zuvor manuell geändert habe.

Außerdem kann man mit der IConnectHue-App:

  • Mehr Zeitfenster für den Bewegungsmelder definieren als in der Hue-App. Übrigens getrennt für Bewegung und keine Bewegung
  • Der Bewegungsmelder kann die jeweils letzte Szene/Einstellung einschalten statt einer fest definierten Szene
  • Der Switch kann auf jeder Taste etwas völlig anderes machen, auch in verschiedenen Räumen und mit verschiedenen Geräten
  • Der Switch kennt für jede Taste nicht nur “drücken” sondern auch “drücken und halten” um eine zusätzliche Funktion auszuführen

Richtiger Sonnenauf- und -untergang

Außerdem gibt es Licht-Animationen – Da war er, der richtige Sonnenaufgang mit schön rötlich-orangenen Tönen bis hin zum Tageslicht smile Und Abends, auf Knopfdruck, einen 30-Minuten Sonnenuntergang mit wunderbarem Farbverlauf.

Zu teuer? Nein!

Ja, die App kostet Geld und viele Funktionen muss man per In-App-Kauf freischalten. Darüber jammern viele in den Kommentaren im App-Store. Kann ich nicht verstehen – Ein Switch allein ist teurer als die App mit allen Käufen. Tja. bigsmile

Vielleicht sollte manche Menschen mal wieder anfangen, Leistungen anderer wert zu schätzen. Es ist eben keine Fingerübung für einen Nachmittag um so eine Anwendung zu programmieren. Da steck sehr viel Arbeit drin. So etwas kann man nicht kostenlos oder für einen Euro anbieten, wenn die Software nachhaltig, also von Dauer sein soll, wenn sie zukünftige Produkte unterstützen soll und wenn immer mehr Wünsche von Anwendern realisiert werden sollen. Wer locker 3-stellige Beträge für die Lampen, Schalter und Zubehör investiert, der sollte auch ein paar Euro für eine gute Software übrig haben. Meine Meinung.

Wie geht es weiter?

Da wartete noch eine dritte Hue-Lampe aus dem Starter-Set und das Badezimmer könnte eine Automatisierung vertragen wink Außerdem stieß ich auf weitere Unzulänglichkeiten der Software, doch davon erzähle ich im nächsten Teil smile

1 Kommentar zu “Philips Hue Teil 3 – Motion, App-Nachlässigkeiten und alternative App

  1. Rolf Betke

    Ich habe selbst die Systeme homematicIP und IKEA Trådfri im Einsatz. Manche Leuchten habe ich auch nur durch, in 3 Dimmstufen schaltbare, LED Lampen ergänzt um bedarfsgerecht schalten zu können.. Die systeme sind an Alexa angebunden, könnten aber auch mit Homekit verbunden werden.
    Schon seit jahrzehnten sind proprietäre Systeme in der Haus- und Gebäudeautomation ein Mittel der „Kundenbindung“ und damit eine Fotschrittsbremse.
    Bevor mir jetzt jemand offene Standards, wie LON, BACnet, ZiBee usw. aufzählt, ich kenne sie. Doch auf Grund der Komplexität gibt es zahlreiche Fallstricke, für die Verbreitung im Massenmarkt.
    Es fehlt an Benutzerfreundlichkeit um Massentauglich zu sein. Wir sind jetzt in einer Entwicklungsphase, in der man nicht mehr nur in die Fliesen- und Porzellanabteilung der Wohnung investiert, sondern auch in Energiespartechnik.
    Zurück zu den Lampen – Die Hersteller der Leuchtmittel haben es immerhin geschafft, uns diese Technik schmackhaft zu machen. Die Apps und Steuergeräte der Hersteller richten sich gefühlt am bisherigen Schalterprogramm aus. Schade es fehlen wohl Visionen, um die teure Softwareentwicklung mit Mut und Risiko voranzutreiben.
    Diese Lücke wird zusehends von Softwarefirmen gestopft, stehen aber noch zu oft vor der Frage welches System sie unterstützen sollen, weildessen Niedergang vielleicht den eigenen Ruin bedeutet.
    Wir müssen wohl noch eine Weile auf ein (fast) perfektes System warten.
    Unterstützen können wir die Entwicklung, in dem wir mit Herstellern und Anwendern kommunizieren.
    Dafür danke ich Dir, Boris!

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