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Fotografie

Meine Fotogalerie auf der Webseite

Viele von Euch grübeln sicher, wie man seine eigenen Fotos im Internet präsentieren könnte. Es gibt da viele Lösungen und ich kann kaum alle aufzählen und schon gar nicht kann ich sie alle kennen. Da ich aber doch immer mal wieder gefragt werde, möchte ich einfach mal den Werdegang meiner Fotogalerie vorstellen. Vielleicht könnt Ihr aus meinen Erfahrungen etwas mitnehmen das Euch weiter hilft.

Handarbeit mit HTML

Ich fing an mit einer HTML-Seite. Die Fotos alle auf einzelnen Seiten aufbereitet damit jede Seite für jedes Bild (und jedes Seitenverhältnis) möglichst perfekt angepasst war und ich pro Bild eine andere Hintergrundfarbe bestimmen konnte um es bestmöglich wirken zu lassen. Ein irrer Aufwand, dafür sehr persönlich. Ich hatte allerdings kaum Klicks auf den Fotoseiten und als es bei mir mehr Fotos wurden hatte ich weder Zeit noch Lust das so weiter zu führen.

Die Joomla-Zeit

Ich hatte dann umgestellt auf Joomla (so ein Content-Management-System) und eine (ich probierte mehrere) Galerie für die Fotos. Beiträge konnte ich jetzt schneller schreiben und Bilder schneller hinzufügen. Mit viel Aufwand passte ich CSS und PHP Code an. Ergebnis: Nicht mehr so persönlich wie vorher, dafür einfacher für mich. Im Handling, auch für den Besucher, aber trotzdem irgendwie alles grausam. Mehr Klicks oder Kommentare hatte ich davon übrigens auch nicht.

Dann kam WordPress

Das Template für den Blog habe ich auf Basis eines Standard-Templates selbst erstellt – wobei von der Basis nicht mehr so wahnsinnig viel übrig geblieben ist. Ich habe dabei aber schnell gemerkt, dass ich dieses html-php-css-Zeug zwar machen kann (wenn auch nicht alles auswendig) aber so richtig Spaß hatte und habe ich da nicht dran. Außerdem musste ich mit jedem WordPress-Update (und davon gab und gibt es reichlich) befürchten, dass meine Anpassungen nicht mehr funktionieren könnten.

Gallery2

Ich hatte andere Galerie-Software ausprobiert (ganz früher u.a. mal Gallery2) aber mir hat nichts wirklich gefallen. Zu aufgeblasen, zu hässlich, zu kompliziert zu bedienen (teils auch für den Betrachter) – irgendwie schien es da nichts richtig Gutes zu geben – darum ist wohl auch jede richtig schicke Galerie auf verschiedenen Webseiten komplett selbst gemacht.
Von Gallery2 habe ich mich dann irgendwann verabschiedet weil es viel zu aufgeblasen war und ich überhaupt keine Lust und auch keine Zeit mehr hatte, die Optik wenigstens ein wenig an meine Wünsche anzupassen. Die Backups meiner Webseite liefen auch ewig, weil die Galerie-Software hunderte, wenn nicht tausende Dateien mitbrachte und/oder erzeugte. Ich wollte es aber wieder übersichtlich und einfach haben – sowohl in der Oberfläche als auch auf dem Server.

YAPB und Handarbeit

Die Bilder-Galerie hatte ich bis letztes Jahr selbst integriert mit einem PlugIn (“YAPB“) und reichlich PHP im Template. Das war aber lästig weil es eben ein Photoblog-Plugin war: Ein Posting – ein Foto. Vom Aufwand, das über das Webinterface zu machen mal abgesehen war es nervig, wenn man mal mehrere Bilder hochladen wollte.
Über aufwendige Anpassungen am Template und CSS sorgte ich dafür, dass meine Fotos als “Fotoblog” auf der Startseite auftauchten (das sorgte für mehr Klicks als früher und es kamen endlich die ersten Kommentare), sortierte die Beiträge in Kategorien (=Galerien) und machte es möglich, dass die Foto-Beiträge getrennt von Textbeiträgen behandelt wurden. Die Seiten waren nun nicht mehr so persönlich wie reine html-Seiten früher (obwohl dies technisch möglich wäre wenn man noch mehr Aufwand in die Template-Anpassung stecken würde) aber doch wesentlich schöner in die Seite integriert als die ganzen Galerie-Plugins.

Der Haken: Wieder ein irrer Aufwand. Allein die Template-Anpassungen verschlangen Wochen, ohne wirklich mein gewünschtes Optimum zu erreichen. Wollte ich 5 neue Fotos hoch laden, so musste ich 5 neue Beiträge anlegen und 5 separate Uploads vornehmen. Da hatte ich dann irgendwann keine Lust mehr dazu.

Flickr

Ich bin dann komplett auf Flickr umgestiegen. Da kann ich Bilder ganz einfach aus Lightroom heraus hochladen, die Tags kommen dann auch gleich mit und Titel+Text kann ich auch in Lightroom pflegen. Auf meiner Webseite sind die Flickr-Bilder dann über ein Plugin (“falbum” – habe ich um ein paar Funktionen erweitert, siehe wiki auf der falbum-Seite, hier z.B. eine Erweiterung von mir) eingebunden. Das ist auch nicht brüllend schön aber das waren die anderen Lösungen auch nicht. Ich verliere also nichts, gewinne aber ein deutlich einfacheres Handling und ich gewinne Besucher über Flickr die meine Bilder sonst nie gesehen hätten.

Noch gibt es die alte YAPB-Galerie auf meiner Webseite weil ich noch am überlegen bin, ob ich die alten Urlaubfotos auch noch zu Flickr hochladen möchte oder nicht. Irgendwann werde ich diese alte, selbstgebaute, Galerie aber endgültig hier entfernen und evtl. durch direkte Links zu Flickr-Sets ersetzen.

Fazit

Klar hätte ich gerne eine wunderschöne Galerie-Webseite um meine Fotos möglichst perfekt zu präsentieren. So etwas, was dann auch noch für die Besucher als auch für mich supereinfach zu nutzen ist, scheint es aber nicht zu geben, oder?
Ich glaube schon, dass man mit etwas Aufwand, PHP- und CSS-Anpassungen was tolles zaubern kann. Wenn man aber dafür keine Zeit und keine Lust hat, dann muss man Kompromisse eingehen – bzw. mehr Kompromisse als man mit einer speziellen Lösung eingehen müsste. Für mich war Flickr der beste Kompromiss. Es ist für mich jetzt einfach neue Bilder online zu stellen, sie in anderen Foren als Beitrag zu verlinken oder sogar direkt einzufügen und viele Menschen sehen die Fotos, die sie vorher, auf meiner eigenen Webseite, niemals gefunden hätten.

Wie macht Ihr es? Habt Ihr eine eigene Galerie programmiert oder ein bestehendes System genutzt und dieses angepasst? Wie präsentiert Ihr Eure Fotos im Internet? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare.

13 Kommentare zu “Meine Fotogalerie auf der Webseite

  1. Ich präsentiere meine Fotos im Internet ausschließlich über Flickr. Ich sehe für mich persönlich keinen Nutzen darin, eine zusätzliche Galerie in meinem Blog einzubauen, die ebenfalls gepflegt und mit Bildern versorgt werden will.

    Auf dem Blog befindet sich ein Link auf meinen Flickr-Stream und es wird das jeweils aktuellste Bild daraus angezeigt. Wenn ich Fotos in meine Artikel einbinden will, landen die in der Regel auch erst auf Flickr und werden dann entsprechend verlinkt.

    Allerdings kümmere ich mich auch um zwei (ehrenamtliche) Websites, die Gallery2 bzw. Picasa für ihre Galerien verwenden, womit ich aus den von Boris genannten Gründen (umständlich, hässlich) nicht ganz zufrieden bin. Die (kostenlose) Flickr-Alternative fällt hier aber aufgrund der Begrenzung auf 200 Fotos leider flach und einen Pro-Account mit regelmäßigen Kosten möchte ich ihnen nicht einreden, da ja eigener Webspace vorhanden ist.

    Wenn also jemand eine einfache und schöne, WordPress-kompatible Fotogalerie kennt, immer her damit! :)

  2. Ich habe drei “Baustellen” :-) Zum einen meinen offiziellen Webauftritt, dann noch Flickr und zu guter letzt “leiste” ich mir noch ein Fotoblog. Zum ersteren muss ich glaube ich nicht viel sagen, das ist halt “dienstlich” um Interessenten einen grobem Überblick zu verschaffen. Auf Flickr landen eher die privateren Sachen, da kommen keine Fotos aus Auftragsarbeiten drauf. Dann gibt es noch Bilder, die mir persönlich etwas bedeuten, die zwar durchaus auf Flickr landen können, aber eben auch in meinem Fotoblog einen besonderen Platz finden.

  3. Ich habe lange Zeit JAlbum für meine Fotogalerie benutzt.
    JAlbum ist ein Java Programm und somit für Mac und PC zu haben.
    Es ist sehr einfach zu konfigurieren und bietet viele Funktionen zum
    individuellen Gestalten der Galerie.
    Zahlreiche Galerietemplates zum Teil mit Flash stehen zusätzlich zum
    Download bereit. Profis können ihre eigenen Templates stricken.
    Benutzt man lokal eine Ordnerstruktur mit exportierten Fotos, kann diese
    Struktur auch von JAlbum übernommen werden. Somit folgt die Galerie-Navigation
    der Hierarchie der Ordner.
    Ein weiteres schickes Feature ist der direkte FTP Upload.
    Auf der eigenen Webseite lässt sich die Galerie z.B. mit Frames einbinden oder man
    benutzt sie als Standalone-Galerie als extra Webseite.

  4. Mir ging es ähnlich, erst HTML und CSS, später dann einige externe Plugins für Fotos. Vor 2 Jahren dann WordPress und ebenfalls mit den Plugins für Fotos. Aber mehr schlecht als recht.

    Inzwischen bin ich aber zu Google Picasa umgestiegen. War preiswerter als Flickr. Leider übernimmt iPhoto nicht die Daten von “Faces” und “Places”. Und man kann nur per exportieren die Fotos hochladen. Bei Flickr gibt es ja richtig ein Icon für.

  5. Hallo Boris,

    ich hab bis vor ein paar Tagen einen WordPress-Blog und als Galerie Pixelpost betrieben. Pixelpost erschien mir eigentlich recht komfortabel, allerdings habe ich recht schnell feststellen müssen das man Verschlagwortete Bilder zwar sortiert angezeigt bekommt aber beim durchklicken der vermeintlichen Selektion wieder die Reihenfolge einnimmt, in der die Fotos hochgeladen wurden.
    Irgendwann hat ein Spammer es geschafft den Pixelpost Blog zu knacken und hat mir das Ding mit Spam bis unters Dach vollgeknallt. Da half nur die Delete Taste. Seither bin ich auch auf der suche nach einer guten Alternative.

    LG Heiko

  6. Auf der einen Webseite ( http://www.whity.ch/galerie/ ) habe ich mir eine eigene Extension für Typo3 gebaut, da alles andere meinen Anforderungen nicht entsprach. Ist zwar auch noch eine Baustelle mit einigen Bugs und Unschönheiten die schon längere Zeit auf Behebung warten, aber macht wenigstens was ich will. Fand sonst einfach nichts gescheites.

    Auf der zweien Webseite ( http://www.ursweiss.ch/portfolio/ ) habe ich eine recht simple Flash Galerie names WS-Slideshow ( http://www.ws-slideshow.com/de/ ). Schlicht und einfach, aber ist halt Flash…

  7. Das schöne ist, dass man WordPress und Flickr toll kombinieren kann wenn man möchte.
    Ich persönlich pflege Bilder in meine Portfolio “Händisch” mit ein wenig automatation über PHP ein.
    Hintergrund ist einfach dass ich es so haben wollte wie ich mir das vorstell und noch keine Zeit fand ein WordPress Plugin für das zu schreiben.
    Flickr nutze ich auch, gerade leider etwas weniger, kommt aber wieder.

  8. aktuell gehts noch über mein blog monostep.com
    aber, ich sitze an einer kleinen galerie, welche bald eine kleine auswahl meiner inzwischen zu groß geworden sammlung an fotos, zeigen soll. ich hoffe, ich bekomme das bis ende november hin.

    dann hab ich nämlich einjähriges. :D

  9. bei Picasa stört mich, dass nach der Installation Picasa versucht sämtliche Bilder aus dem Rechner zu ziehen.
    Bilder kann man auch gut bei der FC präsentieren.

  10. Hi Boris,

    da du mit Falbum arbeitest bzw. daran gearbeitet hast: Wo kann ich Falbum sagen, dass es die deutsche Sprachdatei (falbum-de_DE.mo) verwenden soll? Im Adminbereich geht das nicht, in den php-Dateien habe ich auch nichts gefunden.

    Sorry, wenn ich diesen Artikel für meine Frage “missbrauche”…

    Vielen Dank vorab & Grüße
    Tom

    • Ich könnte mir vorstellen, dass ‘falbum-lang.php’ das ist, was Du suchst. Ganz am Ende siehst Du wie versucht wird zu ermitteln, ob eine Sprache in einer Umgebungsvariablen gesetzt ist. Wenn nicht, dann wird als Default ‘en_US’ genommen.
      Ich kann Dir nicht sagen, ob und wie die Variable gesetzt wird, aber vielleicht genügt es schon den Default auf ‘de_DE’ zu ändern.

      • Danke Dir für die schnelle Antwort!

        Die Änderung in “$falbum_locale = ‘de_DE’;” hatte ich schon versucht, hat aber leider nichts gebracht.

        In der falbum.php gibt es noch den Ausdruck “if (defined(‘WPLANG’)) { define(‘FALBUM_LANG’, WPLANG); }”. Das ist offensichtlich ein Verweis auf die config.php von WordPress – dort ist aber bereits ‘de_DE’ als ‘WPLANG’ definiert. Die Einbindung der richtigen Sprachdatei (falbum-de_DE.mo) müsste also schon allein aufgrund der WP-Definition funktionieren – seltsam.

        Trotzdem nochmal vielen Dank & schöne Grüße

        Tom

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