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HomePod Mini vs. SONOS One

Im Wohnzimmer habe ich mir während der Pandemie-Zeiten zwei SONOS One Lautsprecher aufgestellt. Sie geben ab und an Musik oder Podcasts von meinem iPhone wieder um mich im Home-Office zu unterhalten. Das funktionierte auch gut, wird von mir aber deutlich seltener genutzt als ursprünglich gedacht.

Als ich dann Ende 2022 anfing genauer auf den Stromverbrauch unserer Wohnung zu schauen, fielen mir auch die SONOS Boxen wieder auf.

Stromverbrauch

Der Stromverbrauch dieser Geräte ist verhältnismäßig hoch: Um die 3 Watt verbraucht eine SONOS One im Standby. Das Stereo-Paar also etwa 6 Watt, 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Klingt nicht viel, sind aber über 50 kWh/Jahr nur dafür, dass ich Musik wiedergeben könnte.

Während der Musik-Wiedergabe bei einer Lautstärke nahe dem Minimum der Geräte – die SONOS One sind schnell sehr laut – kam ich gut auf den doppelten Verbrauch, also 6-7 Watt im Betrieb.

Da ich schon immer die Apple HomePod Mini ausprobieren wollte, tat ich dies nun endlich… und ich staunte nicht schlecht: um die 0,5 Watt im Standby konnte ich pro Gerät ermitteln, so kleine Werte sind schwer genau zu erfassen. Beide zusammen also maximal 1 Watt oder etwas weniger im Standby, oder 8-9 kWh/Jahr, weniger als ein fünftel Stromverbrauch. Im Betrieb sind sie ebenfalls genügsam und liegen bei vergleichbarer Lautstärke wie die SONOS One bei ca. 1 Watt, vielleicht knapp drüber, wer kann das schon so genau messen smile

Ganz klarer Pluspunkt für die Apple HomePod Mini

Bedienung / Einstellungen

Sowohl die SONOS One als auch die Apple HomePod Mini habe ich jeweils zu einem Stereo-Paar zusammengeschaltet was bei beiden sehr einfach zu machen war.

Die SONOS One konnte ich mit dem iPhone einmessen. Dabei werden Signaltöne wiedergegeben die das iPhone aufnimmt während ich durch den Raum laufe. Danach wird die Wiedergabe der Frequenzen so angepasst, dass es möglichst keine Resonanzen im Raum gibt und ähnliches. Das Ergebnis ist durchaus überzeugend und das Stereobild breiter als ich es erwartet hätte. Zusätzlich gibt es in der Software Parameter um den Klang weiter anzupassen (ein einfacher EQ), die Balance zu regeln (wenn man häufig näher an der einen als an der anderen Box sitzt), einen Nachtmodus einzustallen (bei dem starke Bässe abgesenkt werden)…

Bei Apple kann ich im Grunde überhaupt nichts einstellen. Kein EQ, keine Raumeinmessung, nicht mal einen Balance-Regler gibt es! Was ist denn da los, Apple? Ich bekomme den Eindruck, dass Apple das Konzept Stereo gerade erst neu lernt. Hinzu kommt, dass der Raum nicht eingemessen wird und es je nach Aufstellungsort zu Bass-Resonanzen kommen kann oder dass der Klang aus dem linken Kanal nicht ganz zum rechten Kanal passt und es daher etwas matschig oder anders merkwürdig klingt, weil der eine z.B. auf einer Stein-Fensterbank und der andere im Holzregal steht.

Friss oder stirb bei Apple. Ganz klarer Pluspunkt an SONOS an dieser Stelle!

Klang

Ich kann den Klang nicht wirklich als Audio so aufnehmen, dass ein sinnvoller Vergleich zu vermitteln ist, mir bleibt also nur eine Beschreibung.

Die SONOS One Lautsprecher sind schon nicht besonders groß und Wunder sind hier keine zu erwarten. In unserem Wohnzimmer klingen die ganz OK aber schlechter als ich erwartet hatte. Ich hörte nämlich mal ein Stereo-Paar bei Freunden in deren Wohnzimmer und dort klangen die so gut, dass ich dachte, er hätte seine Surround-Anlage laufen. Es hängt also extrem vom Raum und der Aufstellung ab.

Die SONOS liefern einen einigermaßen definierten Bass den ich höre und einfach wahrnehme. Andere Instrumente sind dabei trotzdem nicht übermäßig breiig oder matschig. Ich habe durchaus schon Musik von Peter Gabriel, Pink Floyd, Gregory Porter und auch einige moderne Country-Stücke gehört. Selten laut und primär sondern meistens im Standgas auf sehr niedriger Lautstärke zur Untermalung. Es ist recht schwer die SONOS-Boxen leise zu spielen, weil es zwischen aus und leise nur sehr wenig Spielraum am Regler gibt.

Die HomePod Mini sind nochmal deutlich kleiner als die SONOS One, eigentlich schon lächerlich klein, sie haben weniger als die Hälfte des Volumens (weniger als halb so hoch und zudem noch rund statt eckig). Umso erstaunlicher, was bei diesen kleinen Brüllwürfeln an Klang heraus getrieben wird! Das wiederum war besser als ich es erwartet hatte.

Musik

Der Klang ist schlechter als der der SONOS One, das sollte bei dem Größenunterschied auch besser so sein. Die HomePod Mini haben einen weniger definierten Bassbereich und das Stereo-Bild ist weniger breit (es gibt aber auch keine Einstellung dafür wie es die SONOS bieten)

Bei geringer Lautstärke, also verglichen mit den SONOS One auf sehr niedriger Lautstärke, klingen sie aber nicht so viel schlechter. Zur ruhigen Hintergrundmusik genügt es allemal, auch wenn der Bass dann nicht so deutlich kommt wie bei den SONOS. Wenn ich zudem bedenke, mit wie wenig Strom die HomePod Mini das erreichen, bin ich erstaunt und fange an, an Magie zu glauben. Ich meine: 1 Watt (Stereo Paar also 2 Watt) für ganz OK klingende Hintergrundmusik oder einen Podcast im Wohnzimmer? Wie schaffen die Verstärker das denn?

Podcasts

Bei reiner Sprachwiedergabe, also z. B. beim Hören von Podcasts, sehe ich die HomePod Mini klanglich vor den SONOS One. Die SONOS One scheinen mir zu viel Effekt zu versuchen, ob das durch die Einmessung oder die Vergrößerung des Stereo-Bildes kommt, kann ich nicht sagen. Die Sprache klingt bei den One einfach irgendwie zu raumig, gefühlt unterdrückt oder zu wenig greifbar… schwer zu beschreiben. Mit den HomePod Mini kann ich die Sprache besser verstehen / greifen. Es hallt nicht so

Fazit

Zwei HomePod Mini als Stereo Paar werden zwei SONOS One in meinem Wohnzimmer ablösen. Sie klingen zwar nicht ganz so gut, aber eben gut genug für das was ich damit mache. Sie verbrauchen dabei aber nur einen Bruchteil des Stroms! 0,5 W im Standby, 1 W bei Wiedergabe pro Lautsprecher schlagen die SONOS mit 3W / 6W um längen!

Unglücklich ist es, dass Apple bei solchen Stereo-Paaren keinen Balance-Regler anbietet. Das ist … bescheuert! Ich sage es, wie es ist. Auch unglücklich ist es, dass es keinen EQ oder eine Einstellung für ein breiteres Stereo-Bild gibt.

Ich bin auch weiterhin nicht davon überzeugt, dass Apple es mit den Audio-Produkten wirklich ernst meint. Der große HomePod kam (teuer aber mit gutem Klang und pfiffigen Details wie der automatischen Raumeinmessung), und ging wieder. Die HomePod Mini kamen, blieben bis heute ohne Update (auch was die Software Einstellungen betrifft). Und nun kam der große HomePod als Version 2 plötzlich wieder dazu…

Eine klare Linie kann ich hier bei Apple nicht erkennen – und wer Lautsprecher so Stereo-Paaren kombinieren lässt, dann aber nicht mal eine Balance anbietet, dem muss ich unterstellen, dass er von Audio nicht viel weiß oder wissen möchte, zumindest aber muss ich erkennen, dass die Liebe seitens Apple hier fehlt. Klang hin oder her.

Wer also mehr Kontrolle haben möchte, ist mit SONOS gut bedient. Die sind schon länger im Geschäft und sie können pfiffige Dinge wenn man mehrere Lautsprecher in verschiedenen Räumen hat. Mal eben Finger auflegen um die Musik in einen anderen Raum zu übernehmen oder zusätzlich abspielen zu lassen, Wecker die unabhängig von iOS sondern direkt auf der Box laufen, Musik die direkt aus dem Internet geholt wird statt über AirPlay2 wo die Verbindung schon mal abreißen kann wenn man zu weg geht (obwohl man im selben WLAN bleibt). Was davon auch die HomePod Mini können, muss ich erst noch herausfinden.

Apple hat dagegen Siri (hust, mit allen Stärken und Schwächen), kann als HomeKit zentrale genutzt werden, verbraucht extrem wenig Strom, nimmt noch weniger Platz weg und es gibt es die HomePod Mini in mehreren Farben wink

7 Kommentare zu “HomePod Mini vs. SONOS One

  1. Ich habe auch erst nach den HomePod mini geschaut, weil die großen HomePods nicht mehr gebaut wurden und die kleinen halt Thread/Matter können.
    Leider ist die Soundqualität bei den kleinen Brüllwürfeln auch nicht die beste.

    Also lange Rede, … ich habe eigentlich nur auf die HomePod2 gewartet und jetzt hab ich ein Paar bestellt.

    Die messen sich auch im Raum ein.

    • Das ist natürlich die Große-Scheine-Lösung :D Preislich eine ganz andere Liga aber ich würde vermuten, dass die Lösung klanglich über die SONOS One kommt… bei ähnlicher Größe. Aber 700 € statt 200 € … Wuff :D

      • Die Alternative wäre, meine alte 80er-Jahre-Kenwood-Anlage überholen zu lassen und zwei Teufel-Lautsprecher hinzustellen.
        Ich möchte es aber für den Raum (Kaminzimmer, 30qm) lieber clean und unauffällig. :-)

  2. Moin, ich verstehe ja das man neue $Dinge ausprobieren will, aber das Argument Strom – über den Daumen 13€ p.a. vs TCO ;-)

    • 1. sind es über 27€/Jahr dafür, dass sie Audio spielen KÖNNTEN (52ct/kWh)
      2. geht es mir beim Strom auch ums Prinzip. Stell dir vor ein paar tausend Leute würden 50 kWh sparen ohne Komfort zu verlieren …
      3. Da ich die kleinen Kugeln ohnehin seit Monaten ausprobieren wollte ist der Stromverbrauch einfach ein gerne genommener Zusatz

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