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Neue iMacs – SSD und HDD?

Apple hat die iMac-Reihe aktualisiert. Sandy Bridge und Thunderbolt sind nun auch bei denn All-In-One-Geräten verfügbar, sowohl die i5 als auch die i7 Versionen sind Quad-Core-Modelle, der Leistungsschub dank besserer Grafikkarte, Board und neuen CPU beachtlich.
Was bleibt sind die spiegelnden Displays, mit Glasscheibe davor, und die Option die Geräte mit einer zusätzlichen SSD zu bestellen.

SSD zusätzlich – Praktisch oder nicht?

Eine SSD ist flott, ohne Frage. Für mich sind die im iMac aber keine Option weil:

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  • Für nur SSD sind die Speicher mit maximal 256GB viel zu klein. Eine 2TB Platte darf es schon sein und so etwas gibt es als SSD schlicht nicht (schon gar nicht bezahlbar)
  • für zwei Platten ist mir das Daten-Handling zu kompliziert. Man müsste dann ja das System und ggf. Programme auf die SSD packen, für einen schnellen start von Anwendungen und System.

Aber dann? Per Default stehen die User-Verzeichnisse auf derselben Partition wie das System und somit auch auf der SSD. Das ist aber weniger sinnvoll weil dann iTunes-/iPhoto- und diverse andere Bibliotheken und Nutzerdaten die SSD füllen. Man muss also erst “alles” umkonfigurieren, so dass die User-Verzeichnisse und die Daten-Verzeichnisse auf die normale HDD kommen.

Nutzerverzeichnisse trennen

Im Grunde ist das nicht sehr schwer. Man kann in den Systemeinstellungen für jeden Benutzer einstellen, wo das jeweilige Nutzerverzeichnis liegen soll. Man legt sich also einfach einen Admin-Nutzer an, meldet sich als solcher am System an und legt sich dann die benötigten Nutzer an und wählt, dass das Nutzerverzeichnis auf der HDD liegen soll. Auch für bestehende Nutzer kann das Verzeichnis auf die HDD gelegt werden. Diese “Erweiterten Einstellungen” bekommt Ihr zu sehen, wenn Ihr mit der rechten Maustaste (oder ctrl+klick) auf einen Benutzer klickt.

Nun muss man sich aber gut überlegen, ob man das wirklich tun möchte. Hierzu ein paar Gedanken:

  • Gut ist, dass das Benutzerverzeichnis nun auf einer großen Festplatte liegt. Alle Programmdaten landen nun automatisch auf der HDD und belasten die knappen SDD-Ressourcen nicht.
  • Schlecht ist, dass nun auch Benutzerkonfigurationsdateien diverser Programme auf der HDD liegen und diese natürlich langsamer im Zugriff ist. Ein Teil des Geschwindigkeitsvorteils der SSD wird so also aufgehoben.
  • Schlecht ist auch, dass das lauffähige System nun auf zwei Platten verteilt wurde. Fällt eine der beiden Platten aus, egal ob SSD oder HDD, ist man nicht mehr Arbeitsfähig ohne zunächst das Backup wieder herzustellen. Wären System, Programme und Nutzerdaten auf der SSD, könnte immerhin die HDD ausfallen und man könnte trotzdem booten, sich anmelden und über OS-X auf ein Backup zugreifen. Sind die Daten verteilt und die HDD fällt aus, dann ist auch Schluss mit der Anmeldung ans System (außer man hat einen Admin mit Verzeichnis auf der SSD gelassen – aber ihr wisst was ich meine)

Es gilt also gut zu überlegen, ob man das komplette Nutzerverzeichnis auf die HDD auslagern möchte oder nicht. Die Alternative wäre, dass man nur gezielt einzelne Daten auslagert. Die iTunes- und iPhoto-Bibliothek wären gute Kandidaten für die HDD und diese lassen sich leicht umkopieren und weiter nutzen.
Kniffliger wird es bei der Frage der Standard-Ordner für Downloads, Bilder, Dokumente, … Hier könnte man sich mit symbolischen Links behelfen die man allerdings über das Terminal anlegen muss. Diese Links könnten auf entsprechende Verzeichnisse der HDD zeigen so dass das System und alle Programme weiterhin “denken” sie würden auf die lokale System-Platte schreiben, tatsächlich aber auf die HDD zugreifen.

Backup und Restore

Hat man das geschafft muss man daran denken, dass man immer beide Platten sichern muss. Klar kann TimeMachine das aber irgendwie habe ich da ein ungutes Bauchgefühl wenn es mal an zu einem Restore kommen soll. Dann hat man vielleicht mal die Not das Backup auf einen anderen iMac zu spielen (während einer Reparatur z.B.) und dieser hat vielleicht nur eine Platte. Keine Ahnung ob das alles reibungslos funktioniert.

Dann ist die SSD vielleicht doch mal voll und man fängt an, größere Anwendungen auf die HDD zu installieren und das schön aufgeteilte Konzept wird aufgeweicht.

Fazit

Ich mag keine Partitionen oder Plattenteilungen mehr. Schon vor meinem ersten Mac habe ich aufgehört meine Platten zu partitionieren, schließlich war doch immer die falsche Partition zuerst voll oder man hatte zwar noch 20GB Platz aber nie am Stück. Das nervte mich einfach.
Wie befreiend war es, als ich unter Windows plötzlich nur noch Laufwerk C:\ hatte mit der vollen Kapazität. Und welche Wohltat war es, als ich die komplette Kapazität auf dem Mac ganz ohne Buchstaben nutzen konnte smile

Nun kommt die Verlockung der schnellen SSD und ich widerstehe Ihr nicht nur wegen des hohen Preises. Mir ist es schlicht zu kompliziert darüber nachdenken zu müssen, welche Daten ich auf welche Platte speichern möchte, welches Backup nun welche Daten sichert und wie ich im Zweifel wieder ein lauffähiges System erhalte.

Solange es also keine bezahlbaren 2TB SSD gibt, werde ich bei meiner 1-Platten-Lösung mit normaler HDD bleiben.

Nachtrag: Welchen iMac kaufen?

Generell empfehle ich seit jeher, das jeweils schnellste System zu kaufen, das man für sein zur Verfügung stehendes Geld bekommen kann. Schließlich soll es möglichst lange laufen.
Allerdings: Eine SSD selber nachrüsten ist beim iMac eher schwierig (wenn sie zusätzlich zur HDD laufen soll) da entsprechende Einbaurahmen und Kabel fehlen. Wenn Euch also die Aufteilungen der Daten nicht stören (siehe oben), dann würde ich die SSD ab Werk bestellen.

Für mich persönlich gäbe es bei den aktuellen iMac keine Diskussion:
27″, i7, mindestens 8GB RAM (2×4 damit man nachrüsten kann), größte HDD, kein SSD.
Aber da hat sicher jeder andere Anforderungen smile

Was haltet Ihr von den neuen iMacs? Arbeitet Ihr bereits mit SSD + HDD und wie habt Ihr Eure Daten aufgeteilt? Wie sichert Ihr und habt Ihr schon Erfahrungen mit Restores?

16 Kommentare zu “Neue iMacs – SSD und HDD?

  1. Steppenwolf71

    Hi Boris,

    vielen Dank für diesen Hinweis bezüglich der SSDs. Ich plane gerade meinen nächsten iMac Kauf und warte schon immer, dass die SSD Preise in bezahlbare Regionen fallen. Ohne deinen Hinweis wäre ich da ganz blöd reingeschlittert, da ich die von dir aufgeführten Probleme (Backup, etc.) auch nicht haben möchte.

    Den Arbeitsspeicher würde ich übrigens auf 12 GB aufrüsten, also einfach 8 GB zu den vorhanden 4 GB dazu kaufen – natürlich nicht bei Apple sondern den “üblichen Verdächtigen” wie DSP-Memory, etc.

    Warum glaubst du, dass sich der Aufpreis für den i7 lohnt? Da bin ich im Moment echt unschlüssig…

    Grüße,

    Volker

    • Vermutlich würde ich mich sogar gleich zu kompletten 16GB hinreißen lassen – wenn man eine günstige aber gute Quelle findet :)
      Der i7 hat einfach mehr Leistung als der i5, er bringt ja virtuell 8 Kerne. Das dürfte bei einigen Prozessen (Video rendern, RAW Dateien entwickeln) spürbar werden.
      Geekbench ist zwar für sich alleine nicht aussagekräftiger als andere Benchmarks auch, er zeigt aber bei den i5-Modellen Werte im 8000er Bereich, beim i7 im hohen 10.000er bis 11.000er Bereich. Einige Anwender berichten von hohen 12.000er Werten. Ich meine das zeigt schon, was man von einem Benchmark halten kann :) aber es zeigt auch, dass der i7 mehr Wumms hat als der i5. Mir persönlich ist es das Wert, schon wegen der möglichen 8 Threads die zeitgleich laufen können.

  2. Soll ja jeder machen wie er möchte.
    Ich persönlich trenne (zwar unter Win) schon immer System und Daten, wobei ich das Windows-Profil eher zum System zähle und auf der System-Partition belasse. Ich stelle nur die die Standardverzeichnisse der wichtigsten Anwendungen auf die anderen Platten um.
    Mein Windows7 ist mit allen Anwendungen auf meiner C:-SSD, weiterhin habe ich zwei Platten für Daten. Früher waren es noch Partitionen mittlerweile sind es wirklich einzelne Platten. Dabei liegt dann z.B. der Lightroom-Katalog auf D: und die Bilder aber komplett auf E:, so dass z.B. Lightroom in einem super Tempo von 3 Platten gleichzeitig schaufeln oder schreiben kann …
    Sichern kann ich so schön getrennt die Systemplatte als Image und die Daten in der Regel einfach per Sync auf nen USB-Platte. Sollte mal eine Platte ausfallen oder eine zu klein sein, brauche ich auch nur den Teil rüberschaufeln
    Wichtig ist nur, dass man halbwegs ein Konzept hat, mit dem man zurecht kommt.
    Ich persönlich hab mich auf mein 3-Partitionen-Konzept eingeschossen und komme damit super zurecht – beim Laptop hab ich allerdings nur 2 Partitionen …

    • Das klingt schon ganz gut, vor allem, weil Du Lightroom durch zwei getrennte Platten für Bilder und Katalog vermutlich mehr Schwung gibst (müsste das nicht noch flotter gehen, wenn der Katalog auf der SSD liegt?)
      Bei Windows nervt mich nur, dass sehr viele Programme (allen voran die von Microsoft ;)) sehr viele Daten immer auf C: (System) schreiben obwohl man gesagt hat, man möchte z.B. auf D: installieren. Ganz extrem habe ich das bei VisualStudio erlebt. Seitdem sorge ich auch in der Firma dafür, dass ich stets eine komplette Platte C: habe. Wenn ich eh nicht 100%ig kontrollieren kann was wohin installiert wird, dann möchte ich lieber gar nicht aufteilen :)

      • Mag sein, dass es messbar schneller wäre, gefühlt läuft mein Lightroom-Katalog mit ca. 60.000 Bildern auch so sehr flott. Mag auch sein, dass Lightroom da gut in meine 8GB Arbeitsspeicher cachet oder von den 64bit profitiert. Kann mich jedenfalls momentan über die Lightroomperformance nicht beklagen.
        Ansonsten gibt es noch 2 Gründe für mich den Katalog nicht auf die SSD zu hauen. Zum einen hab ich nur eine 60GB-SSD – mehr wollte ich vor nem knappen Jahr nicht ausgeben und mit Windows und Programminstallationen sind schon ca. 40 GB weg … Zum Anderen bin ich nicht sicher, aber die vielen Schreibzugriffe im Katalog sind ja für die Lebensdauer der SSD nicht so optimal und schreibend sind sie auch nicht mehr ganz so flott, so dass beim Schreiben da vermutlich der Geschwindigkeitsvorteil zur Platte eh dahin wäre.

  3. Hi Boris,

    mein Chef hat mir vor kurzem ein Notebook spendiert mit einer SSD (120GB) und einer HDD (500GB). Zwar unter Windows, aber vergleichbar mit der Mac-Situation. Du glaubst nicht, was die SSD-Platte für einen Geschwindigkeitsschub bringt! Da ist der Doppelklick noch nichtmal verhallt, da lacht dich Lightroom schon an.
    Ich würde mir nach dieser Erfahrung eher weniger Prozessor und Speicher kaufen als auf eine SSD zu verzichten und die von dir geschilderten Probleme lohnt es zu lösen.

    Siggi

  4. Ich verfolge an meinem Rechner auch die Boris’sche Theorie alles auf eine Platte. Beim nächsten iMac werde ich allerdings darauf achten gleich die gröstmögliche interne Festplatte zu wählen, Speicherplatz kann man nie genug haben. Meine doch sehr große Aperture Library habe ich derzeit auf eine externe FireWire HDD ausgelagert und Backup läuft komplett über TimeMachine für beide Platten.

    Für die SSD würde ich mich aufgrund der restore Problematik derzeit auch nicht entscheiden. Aber ich bin auch der Meinung das man immer den größt- und schnellstmölichen bezahlbaren iMac kaufen sollte.

    Die neuen iMacs gefallen mir ganz gut, interessant wird es aber erst wenn die ersten Thunderbold gatgets auf den Markt kommen. Ausserdem ist mein aktueller iMac erst zwei einhalb Jahre alt und ein neuer darf ja erst nach fünf Jahren angeschafft werden.

  5. nachdem ich die Beschleunigung eines älteren Rechners (Baujahr 2006) durch eine SSD praktisch erlebt habe ist das große Umverteilen angesagt. Bisher hatte ich auch das Konzept eine Partition verfolgt, aber der Performancegewinn durch eine SSD für knapp 200 Euro rechtfertigt einen Strategiewechsel.

  6. Ich bins

    Nutze seit ein paar Jahren auf dem Mac zwei Volumes, eins ist System das andere Users. Die Bezeichnung sagt bereits alles aus. Selbst wenn ich einen neuen User einrichte wird dessen Ordner automatisch auf dem zweiten Volume angelegt. Sollte ich, warum auch immer, das System mal neu aufsetzen müssen brauche ich nur das Volume System neu machen.

    Die Lösung heisst Softlink – siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Softlink
    Als erstes muss man sich Gedanken machen, wieviel Plattenplatz man für System braucht. Das Hängt natürlich sehr stark davon ab, was für Programme man zusätzlich installieren möchte. Auch sollte man eine Reserve einplanen, da Updates später ja auch noch eingespielt werden sollen. Dann die Festplatte in zwei Volumes aufteilen.
    Jetzt das Betriebssystem auf das entsprechende Volume aufspielen und vor dem Neustart schnell (bevor der Neustart automatisch eingeleitet wird) über das Menü die Console öffnen um mit ein paar Unix-Befehle einen Ordner Users auf dem Volumen Users anlegen und den bereits vorhandenen Users-Ordner auf dem Volume System durch einen entsprechenden Softlink ersetzen.

    Das hab ich einmal gemacht, heute kopiere ich den Softlink einfach nur noch. Soll heissen wenn der Neustart kommt boote ich erst von einer externen Platte und kann so den Austausch vornehmen. Bei dieser Gelegenheit mach ich mir dann auch immer noch ein Image um so ein fertiges nacktes System für alle Fälle zu haben.

    Also für mich steht ausser Frage, sowie die MBPs mit zusätzlicher SSD geordert werden können bin ich dabei. Bei einem iMac würde ich auch sofort mit zusätzlicher SSD bestellen – wenn ich einen iMac brauchen könnte.

  7. Steppenwolf71

    Wenn ich es mir genau überlege finde ich es eigentlich verblüffend, dass da von Apple keine bessere Lösung kommt. Immerhin verkaufen sie ja die iMacs ja in der Kombi SSD + HD, ist ja nicht so, dass es da um eine selbst gebastelte Lösung mit externer Festplatte oder so geht.

  8. Andreas Straub

    Hallo Boris,

    ich verwende eine externe SSD, die alles außer dem Benutzerordner enthält. Diesen habe ich mit einem symbolischen Link auf die eingebaute Festplatte eingehängt. Dadurch sieht es so aus, als ob beide Festplatten eine Einheit sind – auch für den Backup.

    Die Beschleunigung durch die SSD ist hervorragend und lohnt den Aufwand auch in einem externen Firewire 800 Gehäuse.

    Durch dieses Vorgehen muss ich den iMac nicht öffnen, erhalte eine enorme Beschleunigung des Systems und für den Backup sieht alles immer noch aus wie eine Platte.

    Viele Grüße
    Andreas

  9. Steppenwolf71

    @Andreas Straub: Das müsste dann ja auch genauso funktionieren, wenn man den iMac mit der zusätzlichen SSD bestellt, oder? Und kannst du das mit dem symbolischen Link evtl. noch ausführlicher erklären oder hast mir eine Quelle wo ich das nachlesen kann? Das wäre nett, vielen Dank! :)

    • Andreas Straub

      @Steppenwolf71: Das ist recht einfach zu bewerkstelligen. Du legst erst einen Benutzer auf der SSD mit den gleichen Namen wie auf der ursprünglichen Platte an. Dann löscht Du den erstellten Benutzerordner auf der SSD und verwendest das Terminal (als Root Benutzer!) um den Link mit folgendem Befehl anzulegen: “ln -s source directory (auf Festplatte) zielname (auf SSD)”. Damit erscheint das ursprüngliche Benutzerverzeichnis auf der SSD wie gewohnt, nur daß ein kleiner “Alias” Pfeil anzeigt, daß dies ein Link ist.

      Übrigens: Du kannst das entsprechende Benutzerverzeichnis der Festplatte direkt in das Terminal Fenster ziehen – dort wird dann automatisch der gesamte Pfad eingefügt :-)

    • Andreas Straub

      @Steppenwolf71: Noch etwas: Wenn Du Deinen Benutzerordner bereits auf der SSD angelegt hast, kannst Du die Medienordner auf der Festplatte auf die gleiche Art und Weise einhängen. In diesem Falle bitte keinen neuen Benutzerordner anlegen!

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