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iMac oder Mac Pro?

Nachdem Apple die iMac-Serie überarbeitet hat – Sandy Bridge, QuadCore i5 bzw. i7, bis zu 16GB RAM, Thunderbolt – stellt sich der ein oder andere vielleicht die Frage, ob er nun einen iMac oder doch einen Mac Pro kaufen sollte. Nachfolgend meine Überlegungen dazu.

Unterschiede

Die Unterschiede sind deutlich sichtbar:

Ein iMac ist ein in sich geschlossenes System, ein Computer inklusive Monitor. Er ist nicht dafür gedacht geöffnet zu werden. Man kann zwar sehr leicht den Hauptspeicher tauschen und erweitern aber schon bei der Festplatte hört dieser Luxus auf. Möchte man eine größere Festplatte einbauen oder eine defekte austauschen, so wird der Gang zur Service-Werkstatt fällig oder man schickt das Gerät ein. Bei einem 27″ Gerät nicht die angenehmste Vorstellung. Die Grafikkarte ist auch fest definiert und die Anzahl der Anschlüsse ändert sich nicht mehr, entweder sie genügen oder eben nicht.

Belohnt wird man allerdings mit einem sehr kompakten Gerät dem die meisten nicht ansehen, dass es sich um mehr als nur den Monitor handelt. Das Gerät ist verdammt flott und dabei extrem leise. Der Stromverbrauch ist ebenfalls recht gering.

Ein Mac Pro dagegen ist die klassische Work-Station, das Arbeitspferd im Tower-Gehäuse. Ein großvolumiges Gehäuse bietet Platz für zwei optische Laufwerke, vier Festplatten im Wechselrahmen und mehrere Steckplätze für Erweiterungskarten. Festplatten wechseln oder gar RAIDs aufbauen? Kein Problem. Grafikkarte wechseln ist möglich und Erweiterungskarten natürlich ebenfalls. Man bekommt ihn als 4-, 8- und sogar als 12-Kern System. Leistung satt!

Auf der anderen Seite schluckt so ein Gerät mehr Strom, dabei muss der Verbrauch eines großen, externen Monitors noch hinzugerechnet werden, er benötigt Platz unterm Schreibtisch und er mag etwas lauter werden als ein iMac.

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warum ich der iMac-Typ bin

Persönlich bevorzuge ich den iMac. Ich habe 2006 meinen ersten iMac gekauft und stehe nun davor diesen durch ein aktuelles Modell zu ersetzen.

Gründe für den iMac waren und sind bei mir:

  • Das Gerät bietet mir genügend Rechenleistung. Mehr als ich in den meisten Fällen abrufen könnte. Es ist zwar so, dass man z.B. beim rendern von Videos nie genug Leistung haben kann. Wenn man das aber nicht beruflich mehrmals am Tag benötigt, dann müssen auch andere Aspekte berücksichtigt werden und man trinkt evtl. einfach einen Tee mehr. Die aktuellen iMacs mit i7 können allerdings mit älteren Xeon-Mac-Pro durchaus mithalten (Geekbench für den iMac i7 liegen teils um 12.000 Punkte, die vom Mac Pro 8 Kern ebenfalls)
  • Preis/Leistung finde ich beim iMac, gerade beim großen Modell, sehr gut. Die Preise führe ich weiter unten noch mal auf
  • Stromverbrauch. Ein Mac Pro liegt zwischen 115-263 Watt (Nichtstun bis Max.; Quad-Core) bis rauf zu 318 Watt (8-Kern max.). Ohne Monitor! Die iMac 27″ liegen mit i5 um 130-165 Watt (volle Helligkeit, idle bis max.) – mit Monitor. Werte für den aktuellen 27″ mit i7 habe ich noch nicht gefunden.

Die iMacs sind einfach schön anzusehen, sind sehr leistungsfähig und dabei sehr leise und sparsam. In der Summe ist mir das wichtiger als der leichte Wechsel einer Festplatte. Schnelle RAID-Systeme wird man zukünftig hoffentlich über Thunderbolt nutzen können und am neuen 27″ könnte man sogar zwei externe Bildschirme anschließen wenn man möchte.

Preise

Vergleichen wir doch mal Mac Pro und iMac – auch wenn das natürlich nicht exakt möglich ist. Dennoch: Im Store gibt es ein Angebot und das führt zu bestimmten Preisen, die darf man schon vergleichen weil man andere Konfigurationen ja nicht bestellen kann.

  • Mac Pro, 8 Kern (2x Quad Xeon), 8 GB RAM, 2TB Platte, ATI Radeon HD 5770 1 GB. Kommen wir auf 3.699,00 € – ohne Monitor!
  • Nachtrag: der iMac hat natürlich nur 4 Kerne, hier noch ein Mac Pro mit Quad-Core:
    Mac Pro, 4 Kern (Quad Xeon 3,2 GHz), 8 GB RAM, 2TB Platte, ATI Radeon HD 5770 1 GB. Preis liegt bei 3.324,00 € – ohne Monitor! (nimmt man die 2,8GHz Version liegt man bei 2.924,01 €)
  • iMac, 27″, i7 mit 3,4 GHz, 8 GB RAM, 2TB Platte, AMD Radeon HD 6970M 2 GB. Liegen wir bei 2.549,00 € – inklusive einem guten 27″ Monitor und 1GB mehr Grafik-RAM. Würde man sich für die 1GB Grafikkarte entscheiden, läge der Preis nochmal 100 € niedriger

Fazit

Ich werde also wieder zu einem iMac greifen.

Wer allerdings noch mehr Leistung braucht und daher auf 12-Kerne etc. setzen möchte, wer die Erweiterungsmöglichkeiten benötigt usw., der sollte den Mac Pro wählen – logisch smile Allerdings würde ich da derzeit noch etwas warten. Die derzeit aktuellen Modelle sind schon älter und man munkelt, dass es bei den Mac Pro bald ein Update geben wird.

11 Kommentare zu “iMac oder Mac Pro?

  1. Den Mac Pro braucht man wirklich nur, wenn man lange Rechnenzeiten hat. Im “normalfall” reicht der iMac vollkommen aus. Daher auch der “günstigere” Preis im Vergleich zum Pro.
    Ich bin mit meinem MacBook Pro aber auch vollkommen zufrieden :)

  2. Ich hab keine Lust alle 2-3 Jahre einen neuen Rechner zu kaufen, weil ich ihn nicht mehr aufrüsten kann. Deswegen werd ich mir jetzt nach einem iMac und einem MacBookPro einen MacPro kaufen. Ich starte mit 8gb RAM, in 1-2 Jahren gehe ich auf 16, und nochmal 1-2jahre später auf 32. Ähnlich wird es sich mit Festplatten/ssds verhalten.

  3. Christian

    Ich sehe es – mittlerweile – wie du. Ich hatte einen PowerMac (so hießen die damals) und hab mir aus den oben genannten gründen als Nachfolgegerät einen iMac gekauft. Ich vermisse nichts … ;-)

  4. Gerade als Fotograf würde ich nie zu einem Glossy Display greifen. Und das Display des iMac ist ohne Zweifel gut, kommt aber nicht an die Leistung eines guten Eizo oder NEC heran. Dann lieber auf einen neuen Mac mini warten oder auf den Mac Pro sparen.

  5. Steppenwolf71

    @didisp: gut, ich gebe zu, dass wenn ich die Wahl zwischen glossy und matt hätte, ich mich für matt entscheiden würde. Aber wenn man Einfluss auf die Aufstellmöglichkeit hat – also nicht unbedingt ein Fenster im Rücken und für die Bildbearbeitung dunkele ich eh ab, dann ist das auch für (Hobby)Fotografen kein Problem. Bei farbechtem arbeiten sieht das natürlich wieder anders aus.

  6. Also ich vermute mal, dass es den Mac mini bald auch mit i5 oder i7 geben wird. Ein ordentlicher Monitor wie der NEC PA 271 dazu und Du hast ein super Setup für fotografische und Video-Zwecke. Und der Monitor wird Dir über Jahre viel Freude machen. Mehr als das Apple-Ding das gut, aber eben nicht top ist.

  7. Steppenwolf71

    @didisp: ja, klar ist das auch eine Möglichkeit, wobei ich die All-in-one Lösung schon super genial finde. Aber mal sehen, wie das nächste Mac Mini Update aussieht, vielleicht ist es ja auch für mich eine Überlegung wert…

  8. Danke für den netten Beitrag. Die Argumente sind gut, wobei ich immer noch nicht weiss was ich nehmen soll trotzdem stärker zum Mac Pro tendiere

  9. Bei Apple fehlt einfach ein normaler MAC, also sozusagen ein Mac Pro mit normalen i5/i7 statt eines Xenons, bei dem man die Grafikkarte austauschen kann. Der Mini ist mir zu Leistungsschwach, bei iMAC kann man keine Grafikkarte nachrüsten und der MAC Pro ist nur für die Renderarbeiten, wenn man mit Autodesk Produkten arbeitet.

    So bleibt einem nur der kauf eines Windowsrechners, denn für den Preis eines Mac Pros bekomme ich da eine Workstation und einen Rendercomputer.

  10. Letzten Endes ist immer die Frage für was man es braucht. Ich würde mir den MacPro kaufen jedoch gleich mit 48 Gig Ram. Braucht eigentlich kein Mensch. Für Orchestrationen im großen Stil jedoch schon.
    Von daher wäre der IMac zu schwach. Meiner Partnerin reicht jedoch der IMac. Sie ist Fotografin und verwendet ihn lediglich zur Bildberarbeitung und da man ja seit der neusten Serie optional auch einen externen Monitor über Thunderbolt anschließen kann, ist man hier auch flexibel:) Jedoch lohnt es sich im Moment bei beiden Modellen zu warten:)

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